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Griechische Sagen

von Waldtraut Lewin

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  • Zeus nähert sich seiner Gemahlin als goldleuchtende Wolke, und ihr Brautlager ist frischer Rasen, aus dem Blumen sprießen, Lotus, Safran und duftende Hyazinthen.

  • Heras heiliger Vogel ist der Pfau, er verkörpert ihre prächtige Schönheit – aber auch ihre Eitelkeit.

  • Ihr Wahrzeichen ist die Eule, der kluge und besonnene Vogel. Daher rührt das Sprichwort »Eulen nach Athen tragen«, wenn man nämlich etwas an einen Ort bringen will, wo es das schon längst gibt.

  • Aphrodite Es heißt, diese Göttin, deren Kraft sich jedes Lebewesen unterordnen muss, ist aus dem Schaum des Meeres geboren.

  • Vor allem wird sie auf der blühenden Insel Kypros (Zypern) verehrt, hier gibt es einen heiligen Hain, in dem Zypressen und Zedern, Mandelbäume und Granatäpfel wachsen – lieblich und erhaben zugleich.

  • Wenn die Göttin auf ihrem goldenen Wagen daherkommt, vor den Tauben und Sperlinge gespannt sind, so ist es stets ein Triumphzug. Wo sie vorbeigeht, blüht die Natur auf, die wilden Tiere werden zahm und sehnen sich nach Paarung,

  • In ihrem Gefolge zieht ein Schwarm kleiner Liebesgötter daher, Kinder der Nymphen, der schönen weiblichen Wesen, die ihr dienen.

  • Ebenfalls gehören die drei Grazien zu ihrem Hofstaat, die Verkörperung der Anmut und Lieblichkeit.

  • Der Anführer dieser Schar ist Eros, ihr Sohn, den sie von Ares empfangen hat, der ewig kindliche, mutwillige Gott, der mit seinem Pfeil die Herzen der Menschen trifft, damit sie sich ineinander verlieben, gleichgültig, ob sie für die Liebe bereit sind oder nicht.

  • Die Rose und der Apfel sind Aphrodites Wahrzeichen, und sie besitzt einen Gürtel, der ihr ewige Anmut verleiht. Ihren Schmeicheleien kann niemand widerstehen.

  • Neben dem Bogen ist sein zweites Attribut die Leier, denn Apollon ist der Gott der Musik und der Künste. In seinem Gefolge schreiten die neun Musen im Reigen, Göttinnen, denen jeweils eine Form der Kunst oder der Wissenschaft zugeordnet ist wie Tanz, Dichtung, Sternkunde oder Geschichtsschreibung.

  • Nach Zeus ist Apollon der am meisten verehrte Gott der Griechen. Das Zentrum seines Kults ist Delphi in Mittelgriechenland, wo sich nach Ansicht der Griechen der Nabel der Welt befindet.

  • Artemis, Apollons Zwillingsschwester, ist die Göttin der Wälder, der Jagd und des Mondes. Ihre zarte Jungfräulichkeit und ihre Scheu sind Sinnbilder der unberührten Natur. Sie wohnt nicht in Gärten, sondern fühlt sich wohl auf schattigen und windigen Berggipfeln oder inmitten undurchdringlicher Wälder.

  • Hermes ist ebenfalls ein Sohn des Zeus. Seine Mutter ist die scheue Bergnymphe Maja, eine Tochter des Atlas, der das Himmelsgewölbe trägt. Maja lebte in einer Höhle am Berg Kyllene in Arkadien. Nachts, wenn Hera schlief, machte sich der Göttervater auf und besuchte die Schöne.

  • Natürlich bemerkte Apollon den Diebstahl, doch Hermes leugnete so geschickt, dass Zeus selbst den Streit schlichten und dem gewitzten Kind befehlen musste, die Herde herauszugeben. Daraufhin begann Hermes auf seiner »Harfe« zu spielen, und als Apollon die bezaubernde Musik hörte, tauschte er bereitwillig all seine Kühe gegen das Instrument ein. Seither waren Apollon, der Gott des hohen Geistes, und Hermes, der Gott des praktischen Verstandes, die besten Freunde.

  • Hermes ist schlau, witzig, umtriebig und gewandt. Seine Schnelligkeit kann niemand überbieten und er ist ständig unterwegs. Als er erwachsen wurde, machte ihn Zeus zum Götterboten,

  • Poseidon zeigt sich selten auf dem Olympos, die meiste Zeit verbringt er mit seiner Gattin Amphitrite, einer Titanentochter, in einem Unterwasserpalast.

  • Das Zeichen seiner Herrschaft ist der Dreizack.

  • Er kommt im Wasser auf einem von Pferden gezogenen Wagen daher, denn der Herr der Wogen ist auch der Gott der Pferde.

  • Gefahren, die den Seefahrern drohen, werden verkörpert durch die Sirenen, deren verführerischer Gesang die Schiffer in den Tod zieht, und die beiden Ungeheuer Skylla und Charybdis, Letztere ein Meeresstrudel von unwiderstehlicher Gewalt.

  • Hades Hades, der zweite Bruder des Zeus, ist der Beherrscher der Unterwelt, die ihm zufiel, als der Göttervater Luft und Erdreich und Poseidon das Wasser erhielt.

  • Hades herrscht nicht nur über die Toten; ihm gehören auch alle Schätze, die im Erdinnern schlummern, alles Erz, alle Edelsteine, alles Gold. Darum wird er auch Pluton, der Reiche, genannt.

  • Dort unten wälzt Sisyphos ständig einen Felsblock ächzend einen Hang hinauf. Wenn er oben angekommen ist, rollt ihm der Stein weg und er muss erneut anfangen.

  • Und Ixion, der die oberste Göttin Hera frevlerisch zur Geliebten begehrte, ist auf Zeus’ Befehl an ein brennendes Rad geschmiedet.

  • Schließlich verriet ihr Helios, der alles sehende Sonnengott, wer ihre Tochter geraubt hatte.

  • Dann vertraute er den Kleinen dem Götterboten Hermes an und ließ ihn ins sagenhafte Land Nysa bringen, wo er von Nymphen zärtlich umhegt und aufgezogen wurde; sein guter alter Lehrer war ein Silenos, ein Waldgott.

  • Dionysos’ großes Geschenk an Götter und Menschen ist der Wein. Er pflanzte die ersten Rebstöcke, erfand die Kelter und berauschte alsbald sein ganzes Waldgefolge mit dem neuen Getränk. Dann trat er aus seiner Waldeinsamkeit heraus, begleitet von Silenos und den bocksfüßigen Satyrn, halbwilden, stets lüsternen Naturgöttern, und den Mänaden, entfesselten Mädchen und Frauen, die seinem Lockruf in rasendem Rausch folgen.

  • Pan lebt im Bergland, und zusammen mit den ebenfalls bocksfüßigen Satyrn und den Nymphen tanzt und singt er und spielt eine Flöte, die Syrinx oder Pansflöte, die er selbst erfunden hat, indem er Schilfrohre unterschiedlicher Länge aneinanderband.

  • Genau wie die Satyrn ist er immer zu einem Liebesabenteuer bereit und nimmt auf die jungfräuliche Scheu der Nymphen keine Rücksicht, sondern fällt einfach lüstern über sie her.

  • denn er kann, aufgeschreckt aus süßen Träumen, Mensch und Tier durch seinen durchdringenden Schrei in »panischen« Schrecken versetzen.

  • Im Gegensatz zu ihnen sind die Satyrn halb tierische, arglistige, lüsterne Gesellen mit Bockshörnern, Schwänzen und stumpfen Nasen, die lärmend durch die Wälder toben.

  • Silene (ein Silenos zog den Dionysos auf!) gehören auch zu den Satyrn, nur haben sie Pferdeohren und Pferdeschwänze und sind meist dickbäuchig und alt, was ihrer Lust auf Frauen keinen Abbruch tut.

  • Das sind Helios, der Sonnengott, seine Schwestern Eos, die Morgenröte, und Selene, die Mondfrau.

  • Der Götterhimmel der Griechen wird Pantheon genannt, und er ist so randvoll mit bunten Gestalten erfüllt, dass unmöglich alle beschrieben werden können.

  • Prometheus ist kein olympischer Gott, sondern gehört den Titanen an, dem alten Göttergeschlecht, das im Kampf den Olympiern weichen musste.

  • Wieder musste Hephaistos herhalten. Zeus befahl ihm, eine künstliche Frau zu erschaffen, die an Schönheit alle anderen Frauen übertraf. Sie hieß Pandora, die von allen Beschenkte, weil alle Götter mithelfen mussten, sie mit besonderen Gaben wie Schönheit, Anmut, süßer Rede und freundlichem Wesen auszustatten.

  • Aber als Epimetheus die wunderschöne Frau erblickte, vergaß er alle Warnungen seines Bruders und nahm Pandora zur Frau.

  • jeden deiner Wünsche zu erfüllen. Betrachte alles nach Herzenslust und tu, was immer dir gefällt. Wenn es dich nach einem Bad verlangt, so sag es uns, wir bereiten es für dich. Hast du Hunger oder Durst? Alles, was das Herz begehrt, steht sogleich auf dem Tisch. Möchtest du ruhen? Wir bereiten dir ein Lager. Willst du, dass Musik erklingt? Ein unsichtbarer Sänger wird dich zur Leier unterhalten.«

  • »Nein, du entkommst mir nicht, Daphne. Auf immer wirst du mir geweiht sein. Dich, Lorbeer Daphne, will ich zu meinem Baum machen. Deine Zweige sollen meine Stirn zieren, sie sollen der Siegespreis für Helden und Sänger sein, und immer und immer wieder werden meine starken Hände dein Laub plündern.«

  • Daidalos wurde in Athen geboren, und einige behaupten, er würde aus königlichem Geschlecht stammen. Wie dem auch sei: Daidalos war der kunstreichste Bildhauer, Erfinder und Handwerksmeister seiner Zeit.

  • Auf der Höhe seines Ruhmes nahm er seinen Neffen Talos

  • Neun Monate später gebar die Königin ein Ungeheuer, einen Menschen mit einem Stierkopf, den Minotauros.

  • Und im Tempel der Aphrodite weihte er der Göttin eine goldene Honigwabe, die so kunstvoll gearbeitet war, dass man sie von einer natürlichen nicht unterscheiden konnte.

  • Das Mädchen hieß Andromeda und war die jüngste Tochter des äthiopischen Königspaars Kepheus und Kassiopeia.

  • Also gab er die diamantene Sichel, den Tarnhelm, die Flügelschuhe und den Ranzen an Hermes zurück. Das Medusenhaupt aber schenkte er voller Dankbarkeit Pallas Athene. Die Göttin heftete die Schlangenhaare des Kopfes an ihren Schild, die Aigis, und erregte damit Furcht und Schrecken.

  • So zog Perseus mit Andromeda, seiner Mutter und seinen Kindern nach Tiryns. Dort regierte er mit Weisheit, wie man es von einem Schützling der Pallas Athene erwarten kann. Er gründete die Stadt Mykene und gab Midea, einer in der Nähe liegenden Ortschaft, eine Stadtmauer.

  • Seine Lagerstatt war ein Löwenfell, sein Frühmahl bestand aus Fleisch und Brot – nicht mehr, als ein einfacher Bauer zu sich nahm. Er wurde nicht mit süßen Speisen verwöhnt und trug einfache Gewänder wie ein Hirtenkind.

  • »Auch ich möchte dir ein Angebot machen«, sagte sie. »Der Pfad, auf dem du mit mir gehen wirst, ist zwar steil und mühselig, aber vor den Erfolg haben die Götter die Plagen gesetzt. Wenn du gut und groß werden und den Menschen helfen willst, musst du dulden und arbeiten, du musst deinem Leib alles an Mühen zumuten und kämpfen und siegen. Aber dafür werden dich die Sterblichen preisen, die Nachwelt wird dich feiern, und Götter und Freunde werden dich lieben.« »Und wie ist dein Name?«, fragte Herakles. »Ich bin die Tugend«, sagte die Erscheinung, »und glaube jener nur nicht, wenn sie sagt, sie würde Glückseligkeit heißen. Ihr Name ist in Wahrheit Wollust oder Liederlichkeit.

  • »Ich wähle den steilen und beschwerlichen Weg zum Ruhm!«

  • Der dankbare König Kreon von Theben gab dem siegreichen Herakles seine Tochter Megara zur Frau und mit ihr hatte er drei Kinder.

  • (Es war durchaus üblich, dass sich Könige und Heroen mehr als eine Frau hielten, und es trug sogar zu ihrem Ansehen bei.)

  • »Vielleicht sollten wir lieber in unsere Heimat zurückkehren, wenn es euch nur darum geht, Weiber zu erobern. Vielleicht wird irgendein Gott das Vlies für uns holen und es uns zu Füßen legen. Ich dachte eigentlich, auf andere Weise Ruhm zu erwerben!«

  • Es flossen vier Bäche, einer führte Milch, der zweite Wein, der dritte kristallklares Wasser und der vierte goldfarbenen Honig.

  • »Alles, was du bist, bist du durch mich!«, sagte Medeia leise. »Keine deiner Taten hättest du ohne meine Zaubermacht vollbringen können. Und jetzt schickst du mich einfach fort? Ist das der Dank, Grieche?!«

  • »Gut, dass du mich Grieche nennst!«, erwiderte Iason kalt. »Vergiss nicht, dass du, eine Barbarin, zehn Jahre lang erleben konntest, was ein wohlgeordnetes Staatswesen, was Gesetze, Kunst und Wissenschaft den Menschen in Griechenland bedeuten und welche Segnungen all das für die Welt darstellt. Also ist es vielleicht an dir, dankbar zu sein.«

  • In der Nähe von Eleusis lebte ein Schurke, den alle nur Prokrustes (den Dehner) nannten.

  • Dionysos gab, des Gottes des Weins und der enthemmten Lust.

  • »Oh, ihr Götter, warum habt ihr mir diese entsetzliche Gabe verliehen? Wehe dem Wissenden, wenn das Wissen nur Unheil bringt! Lass mich heimkehren, König. Trage du das Deine, und lass mich das Meine tragen.«

  • Die Eumeniden, die »Wohlmeinenden«

  • Hera versprach ihm Macht und Reichtum, Athene wollte ihm Weisheit verleihen. Der listigen Aphrodite aber war klar, dass der junge Mann mit solchen vagen Versprechungen nicht viel anfangen konnte. Sie machte es konkreter. »Wenn du mich zur Siegerin erklärst, verspreche ich dir die Liebe der schönsten Frau der Welt!«, sagte sie mit honigsüßer Stimme.

  • Er selbst jedoch spannte seine goldmähnigen Pferde vor den Himmelswagen, schmückte sich mit Rüstung und Helm, stieg auf und schwang die Peitsche. Willig sausten die Pferde zwischen Himmel und Erde dahin und trugen den Göttervater auf den höchsten Berg des Idagebirges, von wo aus er Troja und die Schiffe der Griechen gut überblicken konnte.

  • Hektor wütete unter ihnen wie ein Wolf unter den Schafen und verbreitete Angst und Schrecken.

  • Im Nu begaben sich Götter und Göttinnen auf die Erde, wild entschlossen, ihrer Seite beizustehen. Hera, Pallas Athene, Poseidon, Hermes und Hephaistos entschieden sich für die Griechen, Ares, Apollon, Aphrodite und Artemis standen den Troern bei, und jeder von ihnen hatte einen anderen Grund.

  • »Alter, reize mich nicht! Hier wird alles so geschehen, wie ich es bestimme, und wenn ich will, dass du mit mir essen und trinken sollst, dann wirst du das auch tun! Danach werden wir weitersehen!«

  • Der König hatte aber eine Tochter, Kassandra, die besaß die Gabe der Weissagung. Als sie nun sah, was die Troer da in ihre Stadt gebracht hatten, schrie sie laut auf. »Ihr Unglücklichen! Ihr steht am Rand des Verderbens! Ach, ich sehe Blut und Flammen überall, und ich sehe das alles aus dem Bauch dieses Ungetüms herausquellen, das ihr hierhergebracht habt!« Aber das Volk lachte sie aus und verspottete sie. Niemand schenkte ihr Glauben.

  • Dann stachen die Schiffe in See, beladen mit unermesslicher Beute an Gold und Kleinodien,

  • Klytaimnestra hatte vier Kinder von Agamemnon. Die von Artemis entführte Iphigenie war die Älteste. Ihre Schwestern Elektra und Chrysotemis lebten bei der Mutter, während der einzige Sohn, Orest, von treuen Dienern heimlich in Sicherheit gebracht worden war.

  • Daraufhin begab er sich mit Pylades gemeinsam nach Mykene und tötete, unterstützt von seiner Schwester Elektra, seine Mutter und den Aigisthos.

  • Die gastfreundlichen und sanftmütigen Bewohner hatten ihnen in friedlicher Absicht Lotosfrüchte zu essen gegeben. Diese Früchte schmeckten süß wie Honig, aber ihre Wirkung war verheerend. Wer einmal davon gekostet hatte, verlor jede Lust an Taten, vergaß die Heimkehr und wollte nichts weiter, als den Rest seiner Tage mit einem friedlichen Leben und mit Lotosessen zu verbringen.

  • Aber Odysseus hatte als Kapitän die Verantwortung für seine Mannschaft und war sich dessen wohl bewusst.

  • Das tat die Göttin, und nun war Odysseus bereit, sich mit ihr zu vergnügen, denn sie, als eine Tochter des Sonnengottes, war schön wie der helle Tag, und der Krieger Odysseus hatte lange Zeit keine Frau mehr angesehen.

  • Und nachdem er gegessen und getrunken, gebadet und sich von seinen Strapazen erholt hatte, gefiel er der Göttin über die Maßen und sie nahm ihn mit in ihr Bett.

  • Vier Quellen entsprangen in der Nähe und schlängelten sich durch das Grün. Sie bewässerten Wiesen, die reich geschmückt waren mit Veilchen und mancherlei anderen Blumen.

  • Mit Namen hieß er Iros, und er war zwar groß und breit, aber schwammig und weichlich.

  • Sie irrten im Saal hin und her wie kleine Vögel vor den Klauen des Habichts.

  • Dann gingen sie zu Bett und erfreuten sich aneinander, und danach erzählte Odysseus seiner Frau all die Wunderdinge und Schrecknisse, die er erlebt und erlitten hatte – bis die rosige Morgenröte am Horizont auftauchte.