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Die Möglichkeit einer Insel

von Michel Houellebecq

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  • Das Sexualleben des Mannes läßt sich in zwei Phasen einteilen: die erste, in der er zu früh ejakuliert, und die zweite, in der er keine Erektion mehr bekommt.

  • Dabei war mein Körper insgesamt gesehen noch relativ gut erhalten, ich hatte kein Gramm Fett und sogar noch richtige Muskeln, aber mein Hintern war schlaff, und vor allem mein Sack hing immer schlaffer herab; und das war hoffnungslos, ich hatte noch von keiner Behandlung gehört, die das beheben konnte; dabei leckte sie meinen Sack ab und streichelte meine Eier, ohne daß ich ihr die geringste Hemmung anmerken konnte. Ihr Körper dagegen war wunderbar frisch und glatt.

  • Der Verkäufer kam mir außergewöhnlich kompetent vor,

  • Im allgemeinen wachte ich vor ihr auf, und mein erster Reflex bestand darin, sie zu lecken, dann wurde ihre Muschi sehr schnell feucht, und sie spreizte die Beine, damit ich sie nahm: Wir vögelten im Bett, auf Sofas, am Swimmingpool, am Strand. Vielleicht gibt es Menschen, die so etwas seit Jahren kennen, aber ich hatte noch nie dieses Glück erlebt und fragte mich, wie ich ohne das bloß hatte leben können.

  • Sie befeuchtete genüßlich die Lippen und drückte ihre Brüste zwischen den Handflächen zusammen, um sie mir hinzuhalten – machte also instinktiv all die kleinen Gesten und Gebärden, die das Bild einer geilen Frau hervorriefen und einen Mann in höchstem Grad erregten. In ihr zu sein war für mich eine Quelle endloser Freuden, ich spürte jede Bewegung ihrer Muschi, wenn sie mein Glied sanft oder heftig umschloß,

  • es kam höchstens mal vor, daß wir eine Bar in San José besuchten, aber auch dort schmiegte sie sich bald an mich und lehnte den Kopf an meine Schulter, während sie mit den Fingern meinen Pimmel durch den dünnen Stoff hindurch preßte, und oft gingen wir sogleich in die Toiletten, um dort zu vögeln – ich hatte es mir abgewöhnt, Unterwäsche zu tragen, und sie trug nie einen Slip. Sie kannte kaum Hemmungen: Wenn wir allein in der Bar waren, kniete sie manchmal zwischen meinen Beinen auf dem Teppichboden nieder und blies mir einen und nippte zwischendurch an ihrem Cocktail. Eines Nachmittags wurden wir in dieser Stellung vom Kellner überrascht: Sie nahm meinen Pimmel aus dem Mund, behielt ihn aber in der Hand, hob den Kopf, schenkte dem Kellner ein breites Lächeln und wichste mich weiter mit zwei Fingern; er…

  • Als wir anschließend frühstückten, sagte sie mir, daß sie der beim Aufwachen etwas stärkere Geschmack meines Glieds, vermischt mit dem der Creme, an Kokain erinnert habe. Ich wußte, daß die meisten Leute, nachdem sie gesnifft hatten, die Pulverreste gern aufleckten. Da erklärte sie mir, daß auf manchen Partys ein Spiel üblich war, bei dem sich die Mädchen eine Linie Koks auf dem Glied der anwesenden Typen reinzogen; na ja…

  • Der Schock war für mich ziemlich schmerzhaft; der Traum aller Männer ist es, kleine geile Miezen kennenzulernen, die noch unschuldig, aber zu allen Obszönitäten bereit sind – was auf fast alle heranwachsenden Mädchen zutrifft. Anschließend werden die Frauen nach und nach etwas gemäßigter und verdammen somit die Männer…

  • Esther hatte sich zum Glück nie gemäßigt, dennoch konnte ich es mir nicht verkneifen, sie über ihr Sexualleben auszufragen; wie ich es mir gedacht hatte, antwortete sie mir ganz natürlich und ohne Umschweife. Sie hatte mit zwölf Jahren zum erstenmal mit einem Jungen geschlafen, und zwar nach einem Abend in einer Diskothek während eines Sprachaufenthalts in England; aber das sei ziemlich unwichtig gewesen, sagte sie, eher eine flüchtige Erfahrung. Anschließend habe sich etwa zwei Jahre lang nichts ereignet. Dann habe sie begonnen, in Madrid auszugehen, und da sei allerdings ziemlich viel gelaufen, da habe sie die sexuellen Spiele wirklich kennengelernt. Ein paar Sexpartys, ja. Ein paar SM-Erfahrungen. Selten etwas mit anderen Mädchen – ihre Schwester sei völlig bisexuell, aber sie nicht, sie möge lieber Jungen. An ihrem achtzehnten Geburtstag habe sie zum erstenmal Lust gehabt, gleichzeitig mit zwei Jungen zu schlafen, und das sei ihr in äußerst angenehmer Erinnerung geblieben, die beiden Jungen seien in Topform gewesen, und diese Dreierbeziehung habe sogar noch eine ganze Weile angedauert, die beiden Jungen hätten sich nach…

  • Ich hatte nur das hartnäckige, schmerzliche Gefühl, daß ich sie zu spät, viel zu spät kennengelernt und dadurch mein Leben verpfuscht hatte; dieses Gefühl würde mich, wie ich wußte, nie verlassen, ganz einfach, weil es der Wahrheit entsprach.

  • Dagegen kommt es – zumindest in den westlichen Ländern – nur selten vor, daß ein Mann akzeptiert, wegen seines Geldes geliebt zu werden.

  • bildschöne Mädchen also, bei deren Anblick alle Gesichter aufleuchten, alle Schwierigkeiten sich verflüchtigen, und die überall aufgenommen werden, als regierten sie die Welt, werden ganz selbstverständlich zu furchtbar egoistischen, eitlen, selbstzufriedenen Geschöpfen. Die körperliche Schönheit spielt hier genau die gleiche Rolle wie der Geburtsadel im Ancien régime, und auch wenn sich hübsche Mädchen beim Heranwachsen möglicherweise für kurze Zeit des rein zufälligen Ursprungs ihrer Vorrangstellung bewußt werden, tritt diese Erkenntnis meist sehr schnell hinter dem Gefühl angeborener, natürlicher, instinktiver Überlegenheit zurück, das sie weit außerhalb und vor allem sehr hoch über dem Rest der Menschheit ansiedelt.

  • Wie alle hübschen Mädchen war Esther im Grunde nur zum Vögeln da, und es wäre absurd gewesen, etwas anderes von ihr zu erwarten oder in ihr etwas anderes zu sehen als ein verwöhntes, umhegtes Luxusgeschöpf, dem alle Sorgen und alle langweiligen oder mühseligen Arbeiten abgenommen wurden, damit es sich ausschließlich seiner sexuellen Aufgabe widmen konnte.

  • Dennoch war sie längst nicht so arrogant, so egoistisch und so kalt, oder um mit Baudelaire zu sprechen, kein so unausstehliches kleines Luder wie die meisten hübschen Mädchen; sie war sich der Krankheit, der Schwäche und des Todes bewußt. Auch wenn Esther unglaublich schön, erotisch und begehrenswert war, brachte sie dennoch Verständnis für das Gebrechen der Tiere auf, weil sie sie kannte; das wurde mir an jenem Abend klar, und da begann ich sie wirklich zu lieben.

  • Er blieb der griechischen Note also treu, doch die Inszenierung ließ ein wenig zu wünschen übrig, denn die Verpackungen des ültje Cashew-Erdnuß-Mix, die ich auf einem Serviertisch entdeckte, wirkten leicht störend.

  • Im allgemeinen betrachtet man Männer als Pimmel auf zwei Beinen, imstande, eine x-beliebige Frau zu vögeln, vorausgesetzt, sie ist aufreizend genug, ohne daß irgendwelche Gefühlsgründe dabei eine Rolle spielen; dieses Bild mag im großen und ganzen zutreffen, ist aber ein wenig übertrieben.

  • Beim Bauplan der Botschaft wie auch bei der Gestaltung der Website hatte er auf jeden Fall seiner natürlichen Vorliebe für Häßlichkeit freien Lauf gelassen;

  • Das Sexualleben von Bankern und leitenden Managern ist trotz ihres Geldes im allgemeinen äußerst kümmerlich, sie müssen sich mit kurzen, sündhaft teuer bezahlten Treffen mit escort girls begnügen, die sie verachten und die es sich nicht verkneifen, sie den körperlichen Ekel spüren zu lassen, den ihnen solche Typen einflößen.

  • die der Zufall in ihrem Leben spielt, fallen Schauspieler, wie ich oft bemerkt hatte, allen möglichen Sekten, seltsamen Glaubensgemeinschaften oder abstrusen geistigen Lehren zum Opfer. Erstaunlicherweise hatte mich keiner von ihnen wiedererkannt, worüber ich eher erleichtert war.

  • und nachdem ich ein paar banale Bemerkungen gemacht hatte, die sie sich respektvoll anhörten, gab ich vor, müde zu sein, stand lächelnd auf und verließ mit federndem Schritt die Höhle.

  • Jeder war es gewohnt, daß sich namhafte Persönlichkeiten in den Medien über alle möglichen Themen ausließen, um im allgemeinen vorhersehbare Dinge zu sagen,

  • und in dem Augenblick, als er mir gegenüber die Präzision seiner Versuchsprotokolle und die strenge Logik hervorhob, mit der er seine kontrafaktischen Thesen ausarbeitete und testete, bekam ich plötzlich große Lust auf Esther und ihre schöne, geschmeidige Scheide.

  • war mit einer Frau verheiratet, die ebenso wie er hoch in den Fünfzigern war, daher konnte man wohl davon ausgehen, daß es nicht jeden Tag ein Fest der Sinne war, was da ablief;

  • Zehn Minuten später war ich in ihr und fühlte mich total wohl. Das Wunder ereignete sich schon wieder, ebenso stark wie am ersten Tag, und ich glaubte noch einmal – zum letzten Mal – daran, daß es ewig währen würde.

  • Ich hätte Bratarsch zur Not mit einem Cunnilingus bedienen können – ich stellte mir vor, wie sich mein Gesicht zwischen ihre schlaffen Schenkel, ihre bleichen Fettwülste vorwagte und ich versuchte, ihren herabhängenden Kitzler wiederzubeleben. Aber ich war mir sicher, selbst das hätte nicht genügt – und vielleicht sogar ihr Leid verstärkt. Sie wollte wie so viele andere Frauen penetriert werden, unter dem würde sie sich nicht zufriedengeben, darüber ließ sie nicht mit sich reden.

  • »Im Grunde gibt es zwei Frauen, die in meinem Leben wichtig waren«, sagte ich zusammenfassend. »Die erste bist du – und du hattest nicht genug für Sex übrig; und die zweite ist Esther – und sie hatte nicht genug für die Liebe übrig.« Diesmal lächelte sie ganz offen. »Das stimmt …«, erwiderte sie mit veränderter Stimme, die plötzlich erstaunlich spöttisch und jugendlich war, »du hast wirklich Pech gehabt

  • Nach einer intensiven Werbekampagne in amerikanischen Geschäftskreisen konnten sie als ersten Steve Jobs bekehren – der eine partielle Ausnahmebefugnis zugunsten der Kinder, die er gezeugt hatte, ehe er den Elohimismus entdeckte, beantragte und erhielt. Kurz darauf folgten Bill Gates, Richard Branson und eine zunehmende Anzahl von Führungskräften der wichtigsten weltweiten Unternehmen.

  • hin und wieder können im Leben mancher Leute auch Verbesserungen eintreten, der Lebensprozeß kann nicht nur als reiner Niedergang betrachtet werden, das wäre eine maßlose Vereinfachung.

  • wurde ihnen jedoch keinerlei Beschränkung auferlegt. Selbst in Zeitaltern, die ästhetisch stärker begünstigt waren als unseres, erklärte Vincent, wäre es undenkbar gewesen, innerhalb weniger Jahre eine solche Fülle von künstlerischen Glanzleistungen zu planen und zu verwirklichen; diese Entscheidung erlaubte ihnen nicht nur, den Gläubigen zahlreiche Kultstätten von großer Schönheit zur Verfügung zu stellen, sondern darüber hinaus all ihre Bemühungen auf den Bau der Botschaft zu konzentrieren.

  • Wir hatten immerhin ein paar kurze Augenblicke des Glücks erlebt.

  • Es gibt die Liebe nicht (Nicht wirklich, nicht genug) Wir leben ohne Beistand, Sterben allein und verlassen. Der Ruf nach Erbarmen Hallt durch die Leere, Unsere Körper sind verkrüppelt, Aber die Begierde des Fleisches bleibt. Verschwunden sind die Versprechen Eines jugendlichen Körpers, Wir gelangen ins Alter Wo uns nichts mehr erwartet Bis auf die unnütze Erinnerung An unsere vergangenen Tage, Das Auflodern von Haß Und nackte Verzweiflung.

  • Ab und zu war ich natürlich gezwungen, das Haus zu verlassen, um Bier und Zwieback zu kaufen, im allgemeinen ging ich auf dem Rückweg am Strand entlang, und selbstverständlich begegnete ich nackten Mädchen, sogar sehr vielen:

  • Ihre Scheide als solche wirkte geschmeidig und weich, wohlproportioniert und gut zugänglich, auf jeden Fall war sie angenehm geöffnet und vermittelte den Eindruck, sich je nach Bedarf leicht öffnen zu können.

  • das Glück, ein Leben ohne Schmerzen und ohne Risiko zu führen;

  • Ihr erstes Ziel bestand natürlich darin, Geld und Sex aus der Welt zu schaffen, zwei Faktoren, deren schädliche Auswirkungen sie allen menschlichen Lebensberichten entnehmen konnten;