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Marc Aurel: Selbstbetrachtungen

von Marc Aurel

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  • Er war sich selbst genug in allen Stücken und immer heiter.

  • und daß ich ein solches Weib besitze:  so folgsam, zärtlich und in ihren Sitten so einfach, und daß ich meinen Kindern tüchtige Erzieher geben konnte.

  • Jegliches tun und bedenken wie einer, der im Begriff ist, das Leben zu verlassen, das ist das Richtige.

  • Denn nur das Jetzt ist es, dessen man beraubt werden kann, weil man nur dieses besitzt, und niemand kann verlieren, was er nicht hat.

  • Einzig die Philosophie, sie, die uns lehrt, den göttlichen Funken, den wir in uns tragen, rein und unverletzt zu erhalten, daß er Herr sei über Freude und Leid, daß er nichts ohne Überlegung tue, nichts erlüge und erheuchele und stets unabhängig sei von dem, was andere tun oder nicht tun, daß er alles, was ihm widerfährt und was ihm zugeteilt wird, so aufnehme, als komme es von da, von wo er selbst gekommen, und daß er endlich den Tod mit heiterem Sinn erwarte, als den Moment der Trennung aller Elemente, aus denen jegliches lebendiges Wesen besteht.  Denn wenn den Elementen dadurch nichts Schlimmes widerfährt, daß sie fortwährend ineinander übergehen, weshalb sollte man sich scheuen vor der Verwandlung und Lösung aller auf einmal?  Vielmehr ist dies das Naturgemäße, und das Naturgemäße ist niemals vom Übel.

  • Merkwürdig ist, wie an den Erzeugnissen der Natur auch das, was nur beiläufiges Merkmal ist, einen gewissen Reiz ausübt.  So machen z.B. die Risse und Sprünge im Brot, die gewissermaßen gegen die Absicht des Bäckers sind, die Eßlust besonders rege.

  • Man liebt es, sich zuzeiten aufs Land, ins Gebirge, an die See zurückzuziehn.

  • Es steht dir ja frei, zu jeglicher Stunde dich in dich selbst zurückzuziehn, und nirgends finden wir eine so friedliche und ungestörte Zuflucht als in der eignen Seele, sobald wir nur etwas von dem in uns tragen, was wir nur anzuschauen brauchen, um uns in eine vollkommen ruhige und glückliche Stimmung versetzt zu sehn — eine Stimmung, die nach meiner Ansicht freilich ein anständiges, sittliches Wesen bedingt.

  • wie veränderlich und wie urteilslos jede Meinung, die sich über uns bildet und wie eng der Kreis, in dem sie sich bildet!  Die ganze Erde ist ja nur ein Punkt im All, und wie klein ist nun wieder der Winkel auf ihr, wo von uns die Rede sein kann!

  • daß Außendinge die Seele nicht berühren dürfen, sondern wirklich Außendinge sein und bleiben müssen.  Denn Widerwärtigkeiten gibt es nur für den, der sie dafür hält.

  • daß alles, was du siehst, sich bald verwandeln und nicht mehr sein werde, wie du selbst schon eine Menge Wandlungen durchgemacht hast.  Mit einem Wort:  die Welt ist ein ewiger Wechsel, das Leben ein Wahn!

  • Laß deinen Wahn schwinden, du hörst auf dich zu beklagen.  Beklagst du dich nicht mehr, ist auch das Übel weg.

  • Sodann:  auf unserer Meinung nicht zu beharren, wenn einer da ist, der sie berichtigen und uns so von ihr abbringen kann.

  • Wenn du Vernunft hast, warum gebrauchst du sie nicht?

  • Richte dich nicht ein, als solltest du hundert Jahre alt werden.  Denn wie nahe ist vielleicht dein Ende!  Aber solange du lebst, solange es in deiner Macht steht — sei gut!

  • Welch ein Gewinn, wenn man auf anderer Leute Worte, Angelegenheiten und Gedanken nicht achtet, sondern nur merkt auf das eigene Tun, ob es gerecht und fromm und gut sei,